Steckbrief Wolf

Wolf oder Hund?https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/19347.html

Wirklich sehr schwer zu unterscheiden:

 

Wölfe laufen häufig über lange Distanzen und mit gleicher Geschwindigkeit im geschnürten Trab. Diese Gangart ist sehr energiesparend und verläuft gradlinig. Dabei werden die Hinterpfoten genau in die Abdrücke der Vorderpfoten gesetzt (Doppel-Trittsiegel). Die Schrittlänge (die Entfernung zwischen jedem zweiten Doppeltrittsiegel) ist beim geschnürten Trab immer gleich und liegt bei mitteleuropäischen Wölfen etwa zwischen 1.10m – 1.50m. Mehrere Wölfe laufen gerne hintereinander und treten exakt in die Spur des Vorgängers. Im schrägen Trab läuft der Wolf mit schräggestellter Körperachse geradeaus. Dabei setzt er die kleineren Hinterpfoten auf derselben Seite schräg vor den Abdrücken der Vorderpfoten auf. Es entstehen Zweiergruppen von Abdrücken mit jeweils demselben Abstand dazwischen. Der Wolf läuft in dieser Gangart schneller als im geschnürten Trab. Die Schrittlänge liegt zwischen 1.30m – 1.80m.

Im Galopp setzen Wölfe zuerst die Vorderpfoten nacheinander auf und dann kurz nacheinander die beiden Hinterpfoten, die sie aussen an den Vorderbeinen vorbei führen. Im verhaltenen Galopp entstehen meist Vierergruppen von Abdrücken (zuerst die beiden grösseren Vorderpfoten, dann die zwei kleineren Hinterpfoten). Im gestreckten Galopp liegen die vier Trittsiegel fast in einer Linie hintereinander, es sind keine Vierergruppen mehr erkennbar. Der gestreckte Galopp kann dann leicht mit dem geschnürten Trab verwechselt werden, die Abstände sind jedoch grösser und es gibt keine Doppeltrittsiegel.

Hund

Hunde laufen häufig im Zickzack, vor und zurück und wechseln oft die Gangart. Interessante Objekte werden berochen und markiert. Die Abdrücke von Vorder- und Hinterpfote sind nur selten genau aufeinander gesetzt. Die Trittsiegel von Hunden sind sehr variabel in Grösse und Form, sie sind aber eher rundlich und können nicht eindeutig von Fuchs oder Wolf unterschieden werden. Die Krallen sind oft ungleich ausgerichtet und undeutlicher abgedrückt. Hunde laufen im Gegensatz zu Wölfen auch wenn hoher Schnee liegt oft nebeneinander.

Newsletter Wolf  v.  Juni 2015    Wolfsregion Lausitz   sehr informativ !

http://www.wolfsregion-lausitz.de/

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Canis Lupus - Ein naiver Appell

Der Wolf im Land war lange tot.
Jetzt macht er uns ein Angebot
Und kehrt ganz vorsichtig zurück.
Ich halte dies für großes Glück!

Dass er sich auch ernähren muss,
Bereitet manchem nun Verdruss.
Den Ärger kann ich schon versteh'n.
Drum muss nach Lösungen man seh'n.

Ich bitte: Sucht nach and'ren Wegen,
Als Wölfe einfach umzulegen!
Denn sie zu töten ist verkehrt,
Weil uns die Anwesenheit ehrt.

Der "Böse Wolf" ist eine Mär.
In Fabeln kommt er so daher.
Doch Isegrim ist eher scheu;
Und diese Info ist nicht neu.

Gefahr geht nur vom Menschen aus;
Der Wolf hingegen hält sich raus
Und bleibt der Menschheit möglichst fern.
Ich mag den Wolf. Ich hab ihn gern.

Jörg Ulrich Helgert (JUH)

Auszug aus dem Bericht:
13. Konfliktpotential auffällige Wölfe Das Bild vom Wolf, der unberührte Wildnis und weiträumige menschenleere Gebiete braucht, entspricht nicht der Realität (siehe Kapitel 2.2). Wölfe leben heute in Mitteleuropa in Kulturlandschaften, in direkter Nähe zum Menschen und es gehört zum normalen Verhalten, dass sie gelegentlich auch tagsüber in Sichtweite von bewohnten Gebäuden entlang laufen, nachts dann und wann Dörfer durchqueren oder am Dorfrand nach Nahrung suchen. Die Erfahrung zeigt, dass ein solches Verhalten in der Regel keine Gefährdung des Menschen darstellt und Schäden mittels Vorsorgemaßnahmen erfolgreich begrenzt werden können. Wölfe sind Fleischfresser und das Töten von Wild- und Nutztieren ist keine Form der Aggression, sondern schlicht Nahrungserwerb. Trotzdem sind Wölfe Prädatoren, die durch ihre Körpergröße und Kraft Menschen in bestimmten Situationen Angst einjagen, sie verletzen oder in Extremfällen sogar töten können. Dokumentierte Angriffe durch gesunde Wölfe sind sehr selten. Allerdings haben die Menschen in Deutschland das Zusammenleben mit diesen Tieren weitgehend verlernt und fühlen sich durch deren Nähe teilweise verunsichert oder bedroht. Fehlgeleitete Tierliebe (z.B. durch Anfüttern) oder die Fehleinschätzung von Verhaltensweisen können zu gefährlichen Situationen führen. Im Jahr 2010 wurde im Auftrag des BfN der Bericht "Bewertung von Problemindividuen bei Bär, Wolf und Luchs und Empfehlungen zum Umgang" erarbeitet und den Länderbehörden zur Verfügung gestellt. Die folgenden Ausführungen beruhen auf diesem Bericht, der bis Ende 2015 im Auftrag des BMUB aktualisiert wird. 13.1 Nahbegegnungen zwischen Wolf und Mensch Wölfe, die in Kulturlandschaften aufwachsen, meiden zwar den Menschen, aber nicht menschliche Strukturen. So zeigen sie auch Autos und Maschinen gegenüber kaum Furcht. Derselbe Wolf, der beim Anblick eines Menschen zu Fuß auf 100 m flüchtet, kann ein vorbeifahrendes Auto auf 30 m tolerieren. Auch auf Menschen auf Hochsitzen reagieren Wölfe oft deutlich weniger scheu als auf Fußgänger. Aus der Lausitz wurden über 2000 Sichtungen protokolliert (2001–2015). In den Fällen, in denen Beobachter angaben, einem Wolf auf eine Distanz von 100 m oder weniger begegnet zu sein, zog sich dieser in der Regel zurück, wenn er den Menschen bemerkte. Dabei traten Wölfe häufig einen ruhigen „geordneten Rückzug“ an und flüchteten nicht panisch. In einzelnen Fällen reagierten Wölfe auch bei Nahbegegnungen sehr entspannt. Bei Anwesenheit eines Hundes können Wölfe, statt sich zurück zu ziehen, stehen bleiben und beobachten bzw. sich dem Menschen sogar nähern. Auch das Zusammentreffen zwischen Mensch und Wolf an einem frisch gerissenen Tier stellt keine Gefahrensituation dar. In der Regel verteidigen Wölfe ihren Riss nicht (McNay 2002). In der Lausitz wurden mehrfach Wölfe durch Händeklatschen oder schreiend Hinterherlaufen von einem getöteten Schaf vertrieben. In einem anderen Fall flüchteten Wölfe von einer frisch getöteten Hirschkuh am Straßenrand vor der Postbotin, die sich auf dem Fahrrad näherte. Es kann jedoch vorkommen, dass ein Wolf, nachdem er dem Menschen erst einmal ausgewichen ist, anschließend versucht, sich dem Riss erneut zu nähern und weiter zu fressen. In Schleswig-Holstein ließ sich ein Jungwolf im Februar 2015 nur ungern von seiner potentiellen Beute, einer Herde ausgebrochener Schafe, vertreiben und versuchte mehrfach den sich ihm in den Weg stellenden Menschen zu umgehen, um 65 wieder an die Schafe zu kommen. Wölfe verteidigen selbst ihre Welpen in der Regel nicht gegen Menschen. 13.2 Habituierte und futterkonditionierte Wölfe Habituation bezeichnet „die Fähigkeit eines Tieres, sich an wiederholt auftretende Reize, die weder mit positiven noch mit negativen Folgen verbunden sind, zu gewöhnen und nicht mehr auf sie zu reagieren“ (Immelmann 1982). Habituierte Tiere haben sich an die Anwesenheit des Menschen gewöhnt und lassen ihn relativ nahe an sich heran. Sie haben gelernt, dass Menschen keine Gefahr darstellen. Sie sind aber nicht aggressiv. Sie nähern sich dem Menschen auch nicht gezielt an. Es besteht kein positiver Reiz durch den Menschen, sondern der negative Reiz ist weggefallen. Dies kann eine deutlich verringerte Fluchtdistanz zu Folge haben. Habituiertes Verhalten wird oft durch individuelle Erfahrung erworben, kann aber auch als Jungtier von der Mutter übernommen werden. Als Futterkonditionierung bezeichnet man ein Verhalten, bei dem Tiere bestimmte Situationen mit dem Erhalt von Futter verknüpfen. Das heißt, Menschen oder Fahrzeuge oder Orte menschlicher Präsenz (z. B. Campingplätze, Höfe oder Siedlungen) werden mit verfügbarer Nahrung verknüpft. Futterkonditionierte Tiere suchen, in der Hoffnung auf Futter, gezielt solche Orte auf oder suchen auch direkten Kontakt mit Menschen (z.B. wenn sie wiederholt direkt gefüttert worden sind). Hier besteht also ein positiver Reiz. Jeder Erfolg verstärkt die Verknüpfung „menschliche Präsenz = Vorhandensein von attraktiver Nahrung“ noch weiter. Eine durch wiederholte Erfolge gefestigte Futterkonditionierung ist einem Tier nur schwer wieder abzugewöhnen. Insgesamt sind Wolfsangriffe auf Menschen sehr selten. Die wenigen beschriebenen Angriffe in den letzten 60-70 Jahren (vorherige Berichte über Wolfsangriffe sind nur schwer zu überprüfen und in Kontext zu setzen) haben fast alle eine Vorgeschichte. Fast alle Wölfe, die sich gegenüber Menschen in Europa oder Nordamerika aggressiv verhielten, zeigten zuvor stark habituiertes Verhalten (Linnell et al. 2002, McNay 2002, Smith und Stahler 2003). Fortgeschrittene Habituierung scheint eine Voraussetzung für aggressives Verhalten zu sein und Füttern fördert Habituierung. Die meisten stark habituierten Wölfe sind jung (Smith und Stahler 2003). Wölfe, die sich im Yellowstone Nationalpark auffällig benahmen, waren fast ausnahmslos Welpen und Jährlinge (Smith und Stahler 2003). Jungtiere lassen sich deutlich leichter habituieren als erwachsene Tiere. Die enge Nachbarschaft, die Menschen und Wölfe in Europa notwendiger Weise eingehen müssen, birgt die Gefahr, dass wir Menschen problematisches Verhalten von Wölfen verursachen und fördern. Wölfe kommen nicht als Problemtiere zur Welt, sondern sie erlernen diesen Teil ihres Verhaltens und festigen bzw. verstärken es, wenn sie dafür belohnt werden. So kann das vorsätzliche oder fahrlässige Zugänglichmachen von Futterquellen in oder in der Nähe von Siedlungen das problematische Verhalten von Wölfen auslösen oder verstärken. Das direkte Füttern von Wölfen ist grob fahrlässig und sollte nicht toleriert werden.

Wölfe und Raben

Das Interaktions- und Spielverhalten zwischen Raben und Wölfen.
Günther Bloch & Paul C. Paquet 
"Wolf und Rabe leben in einer sozialen Mischgruppe zeitlebens eng zusammen. Das erste was Wolfsbeobachter lernen ist: „ Wenn du Wölfesuchst, musst du in den Himmel schauen. „Die Augen der Wölfe“, wie die Indianer sagten.Raben und Krähen bilden sogar eine Koexistenz mit Wölfen. So hat jedes Wolfsrudel ”seine” Rabenvögel, die sogar am Bau der Wölfe nisten, sodass die Jungvögel mit den Jungwölfen zusammen aufwachsen und die nächste Generation bilden. Rabenvögel zeigen den Wölfen an, wo es Aas oder verletzte Tiere gibt und die Wölfe reißen diese Tiere auf. So kommt der Vogel schneller auch und gerade in der Winterzeit an die Innereien der Tiere und die Wölfe profitieren von ihren Kundschaftern und so entsteht für beide Parteien eine Win-win-Situation. Wölfe und Raben spielen sogar zusammen. So wie der Welpe aus seiner Höhle klettert, gibt es keinen Tag mehr, an den er nicht mit Raben zu tun hat. Er prägt sich nicht nur den Geruch seiner Familie, sondern auch der gefiederten „Familienmitglieder“ ein. Der strenge Geruch der Rabenfelder wird für sein ganzes Leben in seinem Gehirn abgespeichert.Der Rabe, der stark futtermotiviert ist, wartet, dass etwas Futter für ihn abfällt. Schon junge Rabenvögel lernen, wie weit sie sich Wölfen nähern können und wie sich diese verhalten. Wolfwelpen und Raben spielen sogar zusammen fangen oder jagen sich gegenseitig Knochen und Fellreste ab. Sie toben gemeinsam umher und interagieren im Spiel (im Kreis laufen, gegenseitig, austricksen) und auch ältere Raben necken gern mal die älteren Wölfe in dem sie ihnen am Schwanz ziehen oder dicht vor der Schnauze herum hüpfen. Unter Wölfen und Raben findet eine ständige Interaktion und Kommunikation statt.Der Warnruf der Rabenvögel, warnt die Wölfe vor herannahenden Feinden. Erscheint dieser Warnruf, schickt die Wolfmutter ihre Jungen durch ein alarmwuffen in die sichere Höhle. So prägt sich schon der Welpe den Warnruf des Rabenvogels ein. Erwachsene Wölfe können die verschiedenen Warnrufe und Kommunikationslaute der Raben sehr genau unterscheiden. Der Rabe warnt den Wolf nicht ohne Grund, denn ohne die Unterstützung der Wölfe könnten die Raben keinen Kadaver öffnen.Außerdem haben Raben eine Neophobie, d.h. sie haben Angst vor neuem. Ein Kadaver der nicht von Wölfen getötet wurde, wird nur sehr selten und äußerst vorsichtig genährt. Wohingegen sie sich einen Beuteriss vom Wolf ohne zu zögern auf den Kadaver stürzen.
Bleiben Sie mir, den Wölfen und der Natur gewogen."

Quelle: Stern, Günther Bloch & Paul C. Paquet
Original: WOLF (Canis lupus) & RAVEN (Corvus corax):The co-evolution of “team players” and their living-together in a social-mixed groupGünther Bloch & Paul C. 

mehr über Raben: http://mobil.stern.de/panorama/wissen/natur/raben--verblueffend-intelligente-tiere-6553836.html?utm_source=facebook-fanpage&utm_medium=link&utm_campaign=021115-1330

Hier können Fragen direkt an Wissenschaftler und Wolfsexperten gestellt werden.

Elli H. Radinger, Sebastian Körner, Claudia Szentiks, Markus Bathen u.a. 

Wolf Ernst stellt sich vor:

Filme und Videos:

Kurioses ?: eher traurig!